"A TRIBUTE TO FFM": IN GEDENKEN AN EINEN PASSIONIERTEN SZENELIEBHABER - UNTER.TON | MAGAZIN FÜR KLANG- UND SUBKULTUR

Zwangsläufig kommt man da mit vielen Menschen in Berührung. Frank errichtete mit ihnen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, einige der Kunstschaffenden wurden seine Freunde. Diese waren um so mehr geschockt, als Anfang des Jahresdie Nachricht bei ihnen eintraf, dass Frank einem Schlaganfall erlegen ist. Noch auf seiner Beerdigung kam einer seiner Weggefährten auf die Idee, die Musikerinnen und Musiker, mit denen der Verstorbene zusammenarbeitete und die stets einen Platz in seinem Herzen hatten, zusammenzubringen für eine Tribut-CD zu erstellen, deren Erlös einem wohltätigen Zweck zukommen würde.

So ist "A Tribute To FFM" auch eine wilde Zeitreise geworden. Wir treffen auf alte Haudegen (lange nicht mehr gehört: "Langsam fällt der Regen" von The Eternal Afflict), bekommen teilweise obskure Livemitschnitte zu hören (Psyches "Wake The Flood Unconscious" von 1986 ist so einer: Das Tape rauscht, die Aufnahme ist ziemlich bröselig, aber der dichten Atmosphäre tut dies kein Abbruch) und entdecken interessante Projekte wie TiktAAlik, die mit "Higher Hopes" einen ätherischen Song beisteuern, der die gleichzeitig auch die Szene im Allgemeinen neu definiert.

Ansonsten ist das "who is who" auf dieser Zusammenstellung wirklich beachtlich: Shock Therapy, Parade Ground, Lower Synth Department, EgoAmp und Attrition dürften einigen Connaisseuren nicht unbekannt sein. Sie alle sind für kürzer oder länger in Franks Kosmos eingetreten. Die Diversität von "A Tribute To FFM" spiegelt auch den freigeistigen Umgang mit dunkler, elektronischer Musik wieder, für die sich der Mann Zeit seines Lebens begeistern konnte. Gar nicht auszumalen, welche schönen Festivals und packenden Konzerte er noch veranstaltet hätte.