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Unserer irrwitzig aufgeklärten, unglaublich modernen Zivilisation mit all ihrem empirischen Wissen zum Trotz, umwehte den Jahrtausendwechsel ein apokalyptisches Flair.
Passend dazu ließ es die Stromgitarren-
Das finnische Ensemble veröffentlichte zudem ihr mystisch-
So weit, so bombast!
Doch schaurig verdunkeltes Sonnenlicht tritt eben nur alle Jubeljahre auf, und so verlief sich auch dieser neumusikalische Trend, von denen andere Gruppen wie die holländischen Within Temptation ebenfalls profitierten, mehr schlecht als recht im Sande.
Zu sehr garten die Musiker im eigenen, zähflüssigen Saft; besangen äußerst vorhersehbar ihre tolkien'schen Wolkenkuckucksheime und kopierten dabei recht schnell sich selbst oder andere Kollegen. Und zwar so lange, bis auch die letzten Durchschläge so dünn waren wie die Stimmen mancher zweifelhaften Chanteusen, die in diesem Bereich reüssieren wollten und doch kläglich daran scheitern mussten.
Es spricht also wenig dafür, nach so vielen Jahren stilistischen Stillstands eine weitere Band vorzustellen, die in diesen Gefilden mäandert.
Doch Morlas Memoria aus Dresden machen einiges anders, weswegen es sich lohnt, einen Blick, respektive ein Ohr, zu riskieren.
Denn die Gruppe um das Geschwisterpaar Johne, bestehend aus Musiker Theo und Sängerin Leandra, verfällt nicht den verführerischen Reizen über-
Davon profitieren Stücke wie "Medusas Tale" oder die wortlose, schandmaulige Schalmeien-
Der in ausladender DVD-
Hier werden endlich mal k
Laut Bandpage war Theo Johne eine ganze Zeit lang mit einer durch die Lande tingelnden Theatergruppe unterwegs. Als eines Tages der letzte Vorhang für die Darsteller gefallen war, begann für ihn das Abenteuer Morlas Memoria. Noch am Dernierenabend wurde der Grundstein für die Band gelegt; die Bretter, die die Welt bedeuten, leben nun deutlich hörbar in ihren Texten weiter.
Auf "Follow The Wind" bedient sich insbesondere die Nummer "Ohne Probe" aus dem reichhaltigen Wortschatz der mimischen Kunst, um diesen allerdings metaphorisch für das "Theater des Lebens" zu überhöhen. Auch in anderen Stücken wie in etwa "Sphinx" oder dem malerischen Titel klingen theatralische Momente an; allerdings mit deutlicher Akzentuierung in Richtung Ur-
Das alles passt sehr gut zusammen: Der auf seine Grundsubstanz zurück geführte Power-
Schon nach den ersten Takten von "Follow The Wind" wird klar, dass Morlas Memoria das Rad nicht neu erfinden wollen. Ihre Meisterleistung besteht darin, die über Jahre angesetzten Verkrustungen abzutragen, damit es wieder schwungvoll weiter rollen kann.
Puristische Eleganz – wunderbar in Szene gesetzt.
||TEXT: DANIEL DRESSLER | DATUM: 23.09.15 | KONTAKT | WEITER: POST PUNK MADE IN AUSTRIA -
Website
www.morlasmemoria.de
COVER © MORLAS MEMORIA.
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