SCHORE: IM ANGESICHT DES WANDELS
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Dass zu diesem Zeitpunkt Corona ihren Lauf genommen hatte, war aber nicht der Auslöser für die inhaltliche Neuausrichtung von Schore. "Diese Pandemie zeigte zwar Themen, Situationen, Umbrüche, die natürlich das ganze Leben, also auch die Musik und Texte, beeinflußt haben, ich möchte sie aber nicht als DEN Auslöser für diese Veränderung sehen, zumal die Themen, die mich bewegen, auch vorher schon da waren, nur eben vielleicht nicht so zugespitzt sichtbar."
Mit dem status quo seines Projektes, das irgendwo zwischen DAF und KMFDM verortet werden kann, ist Chris sichtlich zufrieden. Dennoch bedeutet das nicht, bereits am Ziel angekommen zu sein. "Ich würde es eher wie eine Station sehen, wo man kurz Zeit zum Innehalten hat, die aber nicht bedeutet, dass der Weg unbedingt in der selben Richtung fortgesetzt wird. Es ist ja auch manchmal schön, sich bei der Hand nehmen zu lassen, um Musik und Klang aus einer passiveren Haltung wirken zu lassen, weswegen mir im Augenblick No-Input Mixing einiges an Freude bereitet. Weitere Entwicklungen möchte ich aber vor allem von den Geräten abhängig machen, die ich live benutze." Apropos: Schore wird am 23. Mai im Sonic Ballroom in Köln als Support der antifaschistischen Krachmacher Noise Against Fascism aus Schweden auftreten, was auch einen Hinweis auf Christophers politische Ausrichtung gibt.
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Dementsprechend ist es nicht mehr verwunderlich, dass zu Schores musikalischem Portfolio auch die beeindruckende Coverversion des italienischen Partisanenklassikers "Bella Ciao" gehört - stilecht mit deutschem Text und knalligem Electro-Punk. "Die Neuinterpretation ist eigentlich gar nicht so neu, wie es scheint, da 'Bella Ciao' in seiner frühesten Version von der ausbeuterischen Arbeit auf Reisfeldern in der pandanischen Ebene am Anfang des letzten Jahrhunderts handelt", zeigt Chris die Parallelen auf. "Einige Formulierungen sind auch ähnlich in meiner Version zu finden. Und Ausbeutung war eines der Themen, die in der Pandemie für alle unübersehbar wurden. Spargelernte, Fleischfabriken, Arbeiter*innen hinter den Zäunen von Tönnies weggesperrt... Aber auch der Arbeiterkampf bei Spargel Ritter in Bornheim (das Foto auf dem Cover kommt von der FAU / Freie Arbeiter*innen Union Bonn – Grüße und Dank an der Stelle!): Das sind die Gründe für den Text, auf das Lied selber hatte mich mein Kollege Marco in einem anderen Projekt gebracht."
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|TEXT: DANIEL DRESSLER | DATUM: 14.05.24 | KONTAKT | WEITER: KURZ ANGESPIELT 6/24>
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© || UNTER.TON | MAGAZIN FÜR KLANG- UND SUBKULTUR | IM NETZ SEIT 02/04/2014. ||
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