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Recherchieren, konservieren, restaurieren: Im Hause Blank & Jones der ganz normale Alltags-
UNTER.TON sprach mit Jaspa Jones und Piet Blank über die Produktion des ZTT-
Warum habt ihr euch dieses Mal dafür entschieden, nur Songs aus dem Repertoire von ZTT zu nehmen?
Jones: Der Grund ist ganz einfach: Das Ausnahmelabel ZTT feiert heuer seinen 30. Geburtstag. Deswegen steht unsere aktuelle Folge der "so80s"-
Blank: Aus diesem Anlass haben wir uns auch etwas Besonderes ausgedacht: Wir haben die Songs nicht, wie bei unseren Samplern üblich, einfach gesammelt präsentiert, sondern Labelchef Trevor Horn gefragt, ob wir die einzelnen Originalspuren der Songs verwenden dürfen, um sie nach unseren Vorstellungen neu zu arrangieren.
Jones: Das bedeutet also, dass wir keine Remixe angefertigt haben, sondern andere Versionen im Stile der 80er-
Glücklicherweise hat Mr. Horn für dieses Projekt zugesagt. Was war das für ein Gefühl, als die Originalbänder in euren Händen lagen?
Jones: Das war für uns natürlich ein großartiges Gefühl. Schließlich sind wir nicht nur Fans des Labels ZTT, sondern zuallererst auch vom Produzenten, Trevor Horn. Mit diesen Bändern hatten wir sozusagen die DNS seiner größten Hits auf unseren Rechnern. Das ist wirklich ganz großes Kino.
Blank: Und auch ein großer Vertrauensbeweis von Trevor! Zu sehen, wie die einzelnen Songs damals aufgebaut und komponiert wurden, bringt uns als Musikproduzenten auch weiter. Im Studio jedenfalls hörten wir uns oft "Oooh" und "Aaah" sagen vor lauter Staunen.Trevor Horn gilt ja als "Mann, der die 80er erschaffen hat". Was, glaubt ihr, macht seinen enormen Einfluss aus?
Jones: Er ist einfach eine Ikone, weil er die Blaupause für die moderne Musikproduktion am Computer geschaffen hat. Heutzutage ist es normal, mit dem Sequencer und Samplern zu arbeiten. In den 80ern war das ein völlig neues Terrain. Trevor war einer der ersten, die den Fairlight CMI, den ersten digitalen Synthesizer mit eingebauter Sample-
Blank: Mit den Originalspuren gewannen wir auch einen Einblick in die Arbeitsweise der Studioband Art Of Noise. Die Mitglieder haben alle zusammen verschiedene Samples programmiert. Anne Dudley beispielsweise hat die opulenten Streicherparts bei "The Power Of Love" von Frankie Goes To Hollywood komponiert und arrangiert. Die einzelnen Teile geben uns Aufschluss über die Entstehung dieser bombastischen Klangerlebnisse, die das Team um Produzent Trevor Horn geschaffen hat.
Neben Trevor Horn habt ihr auch Paul Morley, Mitbegründer von ZTT und zuständig für Artwork und Design des Labels, in das Projekt involviert...
Jones: Stimmt. In der Vergangenheit hat Paul mit uns bereits zusammengearbeitet. Er zeichnet für das Artwork unseres Albums "Logic Of Pleasure" verantwortlich.
Blank: Außerdem war er immens wichtig für ZTT. Ohne seine Ideen wären viele Songs nicht so besonders. Beispielsweise "Welcome To The Pleasuredome" von Frankie Goes To Hollywood: Das gesprochene Intro stammt aus der Recherchearbeit von Morley, der sich überlegt hat, welchen literarischen Text man in dieses Stück einbauen könnte, und wer es am Ende sprechen soll. Auch hat er sich den berühmten T-
Das Artwork des aktuellen "so80s" stammt also auch von ihm?
Blank: Ganz genau. Seit Mitte der 80er Jahre hat er kein Cover-
Nun gab es von den Songs, die ihr für eure Kompilation bearbeitet habt, bereits 12" Mixes oder diverse Remixe. Worin lag der Reiz für euch, das Ganze noch einmal neu zu arrangieren?
Jones: Der Reiz lag darin, Versionen zu erschaffen, die wir damals als Fans selbst gern gehabt hätten (lacht).
Blank: Es ist aber auch so, dass wir beim Durchhören der Spuren viele versteckte Parts und Instrumente entdeckt haben, die wir hervorheben wollten. Bei einem Song von Propaganda haben wir zum Beispiel das Geräusch eines anfahrenden Traktors gefunden. Und auf unserer Maxi-
Maxi-
Jones: Das ist bisweilen richtig harte Arbeit. Bevor wir an die Master-
Blank: Teilweise gleicht es sogar einer Detektivarbeit, weil bei manchen Stücken gar keiner mehr weiß, wer die Original-
Zum Schluss noch: Ihr seid in den 80ern groß geworden. Was verbindet ihr persönlich mit diesem Jahrzehnt?
Jones: Für uns als Musik-
Blank: Ich glaube auch, dass die Musik aus dieser Zeit unser Songwriting maßgeblich beeinflusst hat. Der Sound der 80er war und ist spannend. Deswegen haben wir immer wieder mit Künstlern, die in diesem Jahrzehnt ihre Karriere begonnen haben, gearbeitet – zum Beispiel mit Robert Smith von The Cure, Bernard Sumner von New Order oder auch Anne Clark. Bis heute werden immer wieder 80s-
|| INTERVIEW: DANIEL DRESSLER | INTRO: ANTJE BISSINGER || DATUM: 25.04.2014 ||| DEINE MEINUNG? MAIL SCHREIBEN! || WEITER: INTERVIEW MIT SIVERT HOYEM >>
Blick hinter die Produktions-
http://youtu.be/aQWcnCh_yzo
https://www.youtube.com/watch?v=ULRZyj3FQR8
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